Ein qualitativer Sprung in der Gesellschaft ist möglich

Da wir an grundlegende Grenzen der vorherrschenden Wirtschafts- und Lebensweisen gekommen sind, interessieren uns vor allem die Phasen sprunghafter (oder auch katastrophischer) qualitativer Veränderungen - weniger die Phasen relativ kontinuierlicher Reproduktion.

An den "Bifurkationspunkten" ist die Weiterentwicklung nicht mehr innerhalb der "Logik" des früheren Systems möglich. Die Logik des Kapitals ist:

 
  • Alles muß "sich rechnen",
  • Wertgesetz,
  • Primat der Ökonomie,
  • "Recht auf Lohnarbeit".
 

Lösungsversuche nach dem Motto "Mehr vom Gleichen" werden kontraproduktiv und verschärfen die Probleme eher.

Keime für andere Lösungen werden auf der Grundlage des erreichten Entwicklungsniveaus gelegt:

  • qualitativ entwickelte kreative und produktive Fähigkeiten und Bedürfnisse der Menschen,
  • hohe Produktivität gesellschaftlicher Arbeit (auch bei Verzicht auf viele jetzt realisierte ökologisch nicht verträgliche Technologien).

Qualitativ neue Lösungen müssen "genügend anderes" gegenüber den kontraproduktiv gewordenen Reproduktionsmechanismen des überlebten Systems sein - und den neuen Möglichkeiten entsprechen:

  • neue Vergesellschaftungsformen (sich selbst-organisierende Assoziation freier Menschen in Gruppen, die untereinander komplex vernetzt sind),
  • neue Gestaltung des Verhältnisses von Gesellschaft/Gemeinschaften - Ökonomisches (Wieder-Einbettung der Ökonomie),
  • neue Produktionsziele (selbstbestimmte Bedürfnisbefriedigung und -entwicklung)...

Voraussetzungen dafür sind:

  • weitere Entwicklung der humanen und ökologischen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Menschen mit reichen sozialen Selbst-Organisationskompetenzen (Umstände und Menschen verändern sich entsprechend der dritten Feuerbachthese von Marx gleichzeitig und miteinander),
  • moderne technische Produktionsmittel (Kommunikation, produktive, flexible und ökologisch angepaßte Fertigungsverfahren...)
  • Verfügung über Produktions- und Lebensmittel durch die sie benutzenden Menschen(gruppen).

- Aus dem Manuskript des zweiten Bandes zum Buch:
"Daß nichts bleibt, wie es ist..." - Perspektivenkapitel, Stand: Januar 1999 - Literaturangaben in diesem Buch -

 

 

Zu Perspektiven siehe auch:

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